Montag, 29. September 2014

100 Tage...

Für mich war der mittendrin (der Wahlkampfbeginn läßt grüßen!) im Interview des ukrainischen Präsidenten Pjotr Poroshenko anlässlich seiner ersten 100 Tage nach dem Amtsantritt eingeblendete, für diese Ausstrahlung gewählte Titel überraschend und interessant: "Krieg um den Frieden". 
Wer immer diese an den bekannten Roman angelehnte Bezeichnung vorgeschlagen hat, erledigte seine PR-Aufgabe recht gut.
Die Antworten von Präsident Poroshenko auf die Fragen zum Thema waren einleuchtend. Für mich. Einzelne Ukrainer sehen das anders. Ein ehemaliger höherer Offizier formulierte mir gegenüber, als ich im Gespräch Poroshenkos Verhandlungsbereitschaft lobte: "Schwach. In den Lagern bei Lwow und Charkov liegen genügend wirksame Waffen, mit denen er die Separatisten aus der Ostukraine herausbomben lassen könnte." 
Aber für mich ist das Ziel des Präsidenten eindeutig, so wenig wie denkbar menschliche und materielle Verluste durch eigenes Handeln zu provozieren. Er formulierte, dass bei seinem Amtsantritt viele in der ukrainischen Gesellschaft nicht an eine Feuereinstellung im "Gebiet der Antiterror-Einsätze" geglaubt hätten. Heute wäre diese Wirklichkeit. Dank der tapferen Verteidiger des Landes und ebenfalls ununterbrochener diplomatischer Bemühungen. 

Die folgende Bemerkung fand ich besonders wichtig: "Ich bin doch bereit, wenn das nur eine kleine Chance für die weitere Feuereinstellung an beliebigem Abschnitt gibt, mit Vladimir Vladimirowitsch (Putin - nicht im Text, von mir ergänzt) direkt zu verhandeln. Dann ruft der Chef meiner Administration eben bei Herrn Iwanow an und es wird ein Termin vereinbart." Für die Slawen ist diese Form der Anrede des Verhandlungspartners einzig mit den Vor- und Vatersnamen unterschwellig ein psychologisches Signal - lass uns reden.

Die uneingeschränkte Unterstützung der Ukraine durch die meisten Staaten der Erde hätte dazu geführt, dass die Unterzeichnung der Assoziationsvereinbarung mit der EU so rasch und auch so synchron in Brüssel und Kiew stattfand.

Ebenfalls in der UNO, beim amerikanischen Präsidenten und vor den Abgeordneten des USA-Kongresses sowohl auf dem Summit der NATO hätten er und andere ukrainische Politiker festgestellt, dass das Vertrauen in die Ukraine in der Welt gewachsen ist. Auf ihre weitere demokratische Entwicklung trotz vielfältiger vorhandener Probleme. Auf die angebahnten Reformen aller Art. Dass darauf mit Präferenzen im Handel reagiert wurde, die außergewöhnlich sind.

Für mich ein Interview mit hohem Niveau. Auch, wenn mancher das anders sieht.

Mich erinnert es ein wenig an einen klugen Satz des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer: 

"Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre."



      
Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger




Freitag, 26. September 2014

Unterschiede im Meinungsbild...

Der ukrainische General im Ruhestand, welcher mit seinen Pioniertruppen einst, noch zu Zeiten der Sowjetunion, einige Teile der Stadt Belaja Zerkow aufgebaut hat, kam mir gestern auf meinem Weg zum Markt mit einem Lächeln entgegen. Er möchte mich als einen Freund und doch Ausländer etwas fragen. Ob ich mir vorstellen könne, dass es jemanden gäbe, der sich angesichts der Situation im Lande wohlfühlen könne. 
Ich sagte ihm, dass ich mich bei meiner ukrainischen Familie doch sehr gut aufgehoben fühle. Er stellte die Frage erneut - nur anders. Ob ich das auch für ukrainische Bürger so sehe. Ich wies ihn höflich darauf hin, dass ich eben kein Bürger des Landes bin. Mir aber - nicht allein - aus drei im Fernsehen gezeigten Meinungen, dazu aus Informationen über das Alltagsleben hier ein sehr widersprüchliches Bild der innenpolitischen Situation machen kann. 
Da ist die junge Frau, Mutter eine drei- oder vierjährigen Tochter, welche freiwillig an die Ostfront ging, dort als Gleiche unter den Männern kämpfte und in Urlaub kam. Ein besonders offenes Bekenntnis zu ihrem Vaterland. 
Da sind jene, die Schuld tragen daran, dass die zäh und auch erfolgreich kämpfende Truppe vor allem zu Beginn der militärischen Auseinandersetzung viel an unbrauchbarer, überlagerter und ausgeraubter Technik und sogar an unverwendbarer Munition bekam. 
Da sind alle jene Männer, welche aus den umkämpften Gebieten ins Hinterland flüchteten, nicht bereit, die eigene Heimat vor Ort zu schützen. 
Daneben die Berichte von Hochzeiten in Familien von Bekannten. Fühlen die Brautleute und ihre Gäste in dieser Veranstaltung vor allem "für die Ukraine"? Oder ich sehe  jung Verliebte - denen ist doch die Welt um sich herum absolut egal... 
Das sind winzig kleine Teile der "öffentlichen Meinung", der sehr komplizierten innenpolitischen Situation. Ich erfasse sie und bilde mir eine für die Ukraine dennoch positive Meinung. Er verabschiedete sich danach von mir sehr freundschaftlich. Er glaube, dass ich zu ihm ehrlich war.

Am Nachmittag und in den Abendstunden des Tages sah und hörte ich die Pressekonferenz des ukrainischen Präsidenten. Pjotr Poroshenko formulierte sehr genau und dazu auch staatsmännisch klug. Außerdem sprachlich so sauber auf Ukrainisch, dass ich das meiste verstand.  
Er sprach viele Probleme an. Sehr bildhaft, dass die mit hohem Einsatz kämpfenden Einheiten sich zu Beginn "mit leeren Konservendosen" wehren mussten. Mit 30 Jahre gelagerter, technisch veralteter und dazu ausgeschlachteter Militärtechnik. Die dafür Verantwortlichen sollten dafür auch gerade stehen müssen. Allerdings auch, dass die in drei Schichten arbeitenden Werke der Verteidigungsindustrie zur Zeit auch täglich mindestens dreißig modernisierte Panzer und gepanzerte Fahrzeuge bereit stelle. 
Dass seine kritisierte politische Entscheidung wie die, den Kriegszustand nicht auszurufen und so keine bürgerlichen Freiheiten zu beschränken, dazu beigetragen hat, dass die Ukraine Achtung und Unterstützung aus aller Welt erfährt. Die wären mit Kriegszustand und totaler Mobilisierung nicht so deutlich und wirksam. 
Auch die Absage an das Ersuchen um UNO-Kontingente zur Friedenserreichung sei überlegt getroffen worden. Die Länder, welche dazu durch die eigene kritische Situation genötigt worden wären, hätten danach nicht mehr ihre volle Souveränität ausüben können. Das wurde vermieden. 

Die Pressekonferenz war für mich auch "menschlich warm". Zwei Beispiele: die Bitte des Präsidenten, dass sich eine ukrainische Journalistin, deren Berufskollege und Mann nach ihrem Wissen in Gefangenschaft sei, auf ukrainischer Seite aber angeblich "in den Listen zum Austausch nicht erfasst" nach der Pressekonferenz direkt bei ihm melden solle. Oder die zweite Bitte an einen ihm direkt bekannten Journalisten, der aus unbekanntem Grund gehen wollte, dass er bitte bleiben und sofort seine Frage stellen solle.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger





Montag, 15. September 2014

Vom Krieg eingeholt...

Gestern in der Frühe las ich eine Ankündigung an unserer Haustür auf Ukrainisch. Das fällt mir immer noch schwer. Aber wenn das örtliche Militärkommissiariat in dieser Zeit etwas auf diese Weise veröffentlicht, muss es dringend sein. 

Das war es denn auch. Der Aufruf an alle wehrfähigen und auch wehrbereiten Männer dieser Stadt Belaja Zerkov, rund 80 km südlich der Hauptstadt Kiew und etwa 500 km Luftlinie westlicher Lugansk und Donetzk. Von der Linie des gegenwärtigen, sehr unsicheren Waffenstillstandes.
 
Im Interesse der gegen die Aggressoren erforderlichen Verteidigungsbereitschaft sollen sich alle bisher noch nicht mobilisierten, aber wehrfähigen Personen zur Aufstellung von Freiwilligeneinheiten zur Heimatsverteidigung beim Militärkommissiariat melden. Damit sie eine Ausbildung an vorwiegend Handfeuerwaffen bekommen könnten. In ihrer Freizeit und auch in den Abendstunden. 
Gleichzeitig wurden Offiziere der Reserve aufgerufen, sich zu melden. Besonders solche, welche Erfahrungen im Straßen- und Häuserkampf gesammelt hätten. 

Vor rund 70 Jahren hatte ich meinen letzten Kontakt mit einer ähnlichen Situation. Als in Deutschland der "Volkssturm" aufgestellt wurde. Das allerletzte Aufgebot. Als Achtjähriger sah ich ausgemergelte Männer und Jungen nicht viel älter als ich mit geschulterten Karabinern und den sogenannten Panzerfäusten ihre Übungen abhalten. Sie konnten die Niederlage nicht abhalten.

Die Situationen einfach zu vergleichen ist falsch. Denn hier geht es um mehr. Präsident Poroshenko formulierte auf der Sitzung der ukrainischen Regierung mit etwas anderen Worten: "Die meisten Länder dieser Welt sind mit uns solidarisch. Weil wir hier auch Europa verteidigen. Die Ukrainer müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass in unserem Lande für uns keine ausländischen Einheiten gegen den Aggressor kämpfen werden. Das ist unsere heilige Sache, unser Kreuz. Aber wir werden, wenn das nötig sein sollte, auch Partisanenkrieg führen."

Weshalb die Überschrift? Wir haben in Westeuropa, schließt man den Balkan einmal aus, rund 70 Jahre in Frieden gelebt. Die persönliche Situation von Kriegsflüchtlingen und überlebenden Kriegsopfern, die deren Familien sind für uns kaum nachvollziehbare Erfahrungen. Diese hatte ich aber zu Ende des Zweiten Weltkrieges. Deshalb gehen mir die Vorgänge hier besonders nahe. Denn mich hat der verfluchte Krieg auf diese Weise eingeholt.

Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger




 

       h

Freitag, 12. September 2014

Kriegsenkel...

Die Kriegsenkel der Ukraine von morgen leben teilweise heute schon. Es sind nicht die einzigen in dieser Welt. Denn es gibt augenblicklich eine Reihe von  Kampfgebieten. Sie stehen etwas im Schatten des Ringens um die Ukraine. 
Mir geht es darum, dass die Kinder dieses Landes zunehmend auch in eine sehr verhängnisvolle Denkart eingebunden werden. 
Personen auf beiden Seiten, die öffentlich einen Eid abgelegt haben, ihre Völker, ihre Kommunen, ihre Menschen vor Schäden zu schützen, haben diese Verpflichtung mit Blick auf gewisse  weiterreichende Interessen für nicht mehr bindend gehalten. 
Deshalb werden die neuen ukrainischen Generationen mit einer antirussischen Grundstimmung aufwachsen. Denn die ukrainische staatliche Einheit wird durch die Separatisten in der Ostukraine im Verbund mit sie unterstützenden russischen militärischen Kräften bedroht. Diese Komponente ist nicht zu verleugnen. 
Folglich ist die Bemerkung auf der Sitzung der ukrainischen Regierung nicht zu überhören, dass das Land Krieg an zwei Fronten führen muss. An jener, wo zur Zeit und hoffentlich weiter Waffenruhe herrscht (von den Separatisten provokativ bedroht). Außerdem an der "inneren Front" vor allem gegen Korruption, Unorganisiertheit, Unverantwortlichkeit, ... Auch gegen prorussische Tendenzen. 
Selbst gegen Ineffektivität. Fast wörtlich der ukrainische Ministerpräsident  Jazenjuk: "Das Verteidigungsministerium ist ein übriggebliebenes sowjetisches Gebilde. Dort kannst du zur Zeit 60 Milliarden Hrywna hineinpumpen, ohne einen Effekt zu erzielen. Es muss von Grund auf reformiert werden."
Als ehemaligen Bürger der DDR, welcher die Nacht der Abriegelung Westberlins mit folgendem Mauerbau als Diensthabender Offizier eines Truppenteils in ihrer Dramatik erinnert, berührt mich besonders die Festlegung, dass die an der Staatsgrenze zu Russland zu schaffende neue Grenzbefestigung eine Art "Mannerheim-Linie" werden soll. Daran ändert die Tatsache nichts, dass sie nicht den Vorstellungen von vor 80 Jahren genügen soll, wie Präsident Poroshenko formulierte, sondern heutigen Anforderungen an die Landesverteidigung. Einschließlich elektronischer Bestückung.

Bleiben Sie recht gesund.

Ihr

Siegfried Newiger






    e schon.

Samstag, 6. September 2014

Noch leben wir Kriegskinder...

Vor einiger Zeit kaufte ich das Taschenbuch von Sabine Bode "Kriegsenkel" (ISBN 978-3-608-94808-0). Der Untertitel: "Die Erben der vergessenen Generation". Die von der Autorin geschilderten Schicksale sind uns einzelnen noch Überlebenden des Zweiten Weltkriegs im Grunde bitter bekannt und verständlich. 
Allerdings habe ich ein irrsinniges Glück gehabt. Unsere einfühlsame Mutter hat es verstanden, uns vier Jungen selbst den Verlust unseres Vaters, den wir wegen eigenartiger Umstände am 19. Januar 1945 noch zum letzten Mal sahen, so verständnisvoll zu vermitteln, dass wir alle ohne ein damals und auch später erkennbares Kriegstrauma heranwuchsen. 
In meiner ukrainischen Umgebung ist heute vielen unklar, dass die Zeit der Verarbeitung der unangenehmen Gegenwart mit dem heutigen Tage erst beginnt. 
Es ist dies der erste Tag einer unsicheren Vereinbarung zur Waffenruhe. Die Meldungen zu Toten und Vermissten des unseligen Konflikts in der und um die Ostukraine beginnen langsam in das Verständnis der Einzelnen hinabzusinken. 

Am Tag der Unabhängigkeit waren in den Reportagen Szenen eingeblendet, als die Bevölkerung einzelnen, ersten Invaliden aus den so genannten Antiterror-Einsätzen bei deren Erscheinen Beifall zollten. 
Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Das hat es 1945 nach dem Krieg in Deutschland nicht gegeben. Aber das gesellschaftliche Vergessen wartet auch auf die neuen, ukrainischen und russischen Kriegskrüppel. Letztere werden heute schon offiziell totgeschwiegen. Das gesellschaftliche Vergessen beginnt überall (auch z. B. in den USA), wenn für die meisten Anderen der Kampf um das eigene Stück Brot die Sicht auf den Nachbarn verstellt. Wenn nur noch die Barmherzigsten sich um die Erbarmungswürdigsten kümmern. 

Wenn das Leben einfach weiter geht. Ohne dass die Menschheit sich die Mühe macht, aus den Kriegen und deren Anlässen zu lernen. Sondern bereit ist, aus vielen Gründen erneut in einen Krieg zu ziehen.  In welche jene sie treiben, welche meist einen Eid abgelegt haben, von den Bürgern ihres Landes Unheil abzuwenden.


Bleiben Sie recht gesund!

Ihr

Siegfried Newiger




 

Dienstag, 2. September 2014

Krieg? Ansichtssache...

Auf meinem Blog "Erlebnis Leben" habe ich am 24.08.2014 in http://erlebnis-leben.blogspot.com/2014/08/abenteuer-der-landstrae.html davon berichtet, wie Eltern junger ukrainischer Männer aus Sorge um deren Leben uns auf eine Umgehungsstrecke zwangen, welche uns nur zwei Stunden kostete. 
Im ukrainischen Fernsehen wird unter anderem berichtet, dass wieder ein Freiwilliger in der Zone der Antiterror-Aktion ums Leben kam und eine Szene von seiner Beerdigung mit militärischen Ehren am Heimatort gezeigt.

Dann stellt ein Reporter auf einem anderen Kanal die Frage, weshalb eine im Bild gezeigte männliche Person das Recht hat, sich als Flüchtling auszugeben, statt mit der Waffe in der Hand dort zu kämpfen, von wo er vertrieben wurde. 
Ein junger Mann formuliert - nicht im Fernsehen - dass er nur dann bereit ist zu kämpfen, wenn ein Gefecht in unmittelbarer Umgebung das Leben seiner Familie bedroht. 

Peter Poroshenko, der Präsident des Landes, rät vor den Kameras in dessen Sicherheitsrat zu Ruhe und Geduld, um keine Panik entstehen zu lassen und eine diplomatische Lösung offen zu halten. 
Vom Ministerpräsidenten Jazenjuk erfährt man, dass eine sehr große Summe aus dem schmalen Budget bereitgestellt wurde, um Ausrüstung für die bewaffneten Kräfte rasch zu beschaffen. 
Auf dem nächsten Kanal ist davon die Rede, dass die kugelsicheren Westen eines ukrainischen Herstellers unbrauchbar waren. 
Die Meldung, dass ein Bataillon ohne Befehl die Frontlinie Richtung Heimat verlassen hat und der stellvertretende Verteidigungsminister dem im Hubschrauber entgegenflog, um die Abgabe der Waffen zu sichern für Ersatzkräfte, wurde rasch wieder aus den Nachrichten ausgeblendet. 

Wie zu sehen, hat das militärische Geschehen hier viele Facetten. Noch ist die Situation so, dass noch nicht alle wirklich vom "Krieg" sprechen. Jedoch wächst mit jedem Tag die Einheit der Ansichten und auch der Handlungen! 
Die verniedlichenden Worte "Antiterror-Aktion" kommen selbst Gutwilligen immer seltener über die Lippen. 

Denn die Argumentation vom russischen Präsidenten Putin kann auch ich nicht mehr nachvollziehen. Selbst wenn unter den Terroristen russische Freiwillige sind (erstaunlich viele) - Panzer und Raketenwerfer bekommen die doch nicht auf dem Basar in Rostow am Don - oder? 

Graf Alexeij Nikolajewitsch Tolstoi schrieb: "Es gibt zwei Russlands. Das erste, das Kiewer, hat seine Wurzeln in der Weltkultur, als Minimum in der europäischen. Die Ideen von Gutem, Ehre, Freiheit, Gerechtigkeit hat dieses Russland so verstanden, wie sie von der westlichen Welt begriffen wurden. 
Dann gibt es da noch das zweite Russland - das der Moskowiter. Es ist das Russland der Taiga, das mongolische, wilde, tierische. Dieses Russland hat blutige Despotie zum nationalen Ideal erhoben, und wilde Grausamkeit. Dieses Moskauer Russland war aus Urzeiten, ist es heute und wird immer die völlige Verneinung alles europäischen und erbitterter Feind Europas sein." 

Es schmerzt mich eine solche Meinung, weil ich in Russland viele gute Bekannte habe und einige echte Freunde. Sie sind nicht so. 
Aber in der Ostukraine ist Krieg. Auch dort habe ich Bekannte und Freunde. Vielleicht hatte ich die schon nur noch - denn die Verbindungen nach Lugansk sind zusammengebrochen... 

Bleiben Sie recht gesund! 

Ihr 

Siegfried Newiger